Lohnsteuerhilfeverein
Lohi e.V.
seit 1978 in Mainz
Lohnsteuerhilfeverein Lohi e.V.
seit 1978 in Mainz
Mombacher Straße 33
55122 Mainz
Telefonnr.: 06131 23 40 60
Bereits seit 1978 leistet unser Lohnsteuerhilfeverein Lohi e.V. in der Mainzer Altstadt seine Hilfsdienste. Dieses gute Stück Tradition in Mainz wurde von Herrn Miodrag „Micha“ Marjanovic ins Leben gerufen.
Geboren im damaligen Jugoslawien, studiert er Germanistik in Belgrad und arbeitet in Frankfurt als Dolmetscher für mehrere Unternehmen, u.a. für den Baukonzern Philipp Holzmann. Dabei lernt er das Geschäftsleben und die deutsche Mentalität kennen.
Micha Marjanovic sammelt Berufserfahrung und kommt als Übersetzer mit amtlichen deutschen Formularen in Kontakt – darunter bereits damals Kindergeld-Anträge. Amtliche deutsche Anträge sollte er im Laufe seines Berufslebens zigtausend wiedersehen.
Im Alter von 21 Jahren geht er nach Deutschland. Im Selbststudium eignet er sich das nötige Wissen an, um für mehrere Lohnsteuerhilfevereine in Mainz arbeiten zu können. Nachdem er dort sechs Jahre weitere Berufserfahrung gesammelt hat, wagt er den Sprung in die Selbstständigkeit.
Micha Marjanovic eröffnet 1978 in der Lotharstraße sein eigenes Lohnsteuerhilfebüro. Ein Segen insbesondere für seine Landsleute vom Balkan. Schließlich spricht der Experte ihre Sprache und kann die Einwanderer deshalb umso besser unterstützen.
Micha hilft über die Jahrzehnte mehrere tausend Menschen. Nicht nur mit seinem Fachwissen steht er den Mandanten in ihren Nöten bei, sondern beruhigt sie auch mit seiner ausgeglichen, liebenswerten Art. Seine Engelsgeduld stärkt er noch bei seinem Lieblingshobby, dem Angeln im Urlaub.
Von der Lotharstraße zieht sein Büro in die Zanggasse um. Seit 1985 befindet sich das Büro in der Albinistraße. Dort lebt und arbeitet Micha Marjanovic bis zu seinem Tod. 2017 erkrankte er schwer. Trotzdem arbeitete er nach seiner schwierigen OP bis zuletzt für seine Mandanten. Nach mehreren Herzinfarkten verstarb er im August 2020.
Als ich - Denis Dujmovic - von seinem Tod erfuhr, war ich sehr geschockt und traurig. Auch meiner Familie und mir hatte Micha geholfen. Ich wusste, dass ihm seine Frau Irene immer zur Seite gestanden hatte. Seine Frau stärkte Micha all die Jahrzehnte den Rücken, auch ehrenamtlich im Büro. Irene Marjanovic übernahm Schreibdienste und half zum Beispiel bei Formulierungen von Einsprüchen und Klagen vor Finanzgerichten.
So fasste ich mir ein Herz und schrieb ihr:
„Mein Name ist Denis Dujmovic, meine ganze Familie und ich waren immer Mitglieder (Mandanten) des Vereins, bis ich mit der Ausbildung zum Steuerfachangestellten begonnen und diese erfolgreich abgeschlossen habe. Da ich finde, dass der Verein für Menschen aus dem Balkan und diejenigen, die eine professionelle und kostengünstige Lohnsteuerberatung wünschen, eine tolle Anlaufstelle war sowie der Verein ein Stück Tradition in Mainz ist, wäre es sehr schade, diesen und das Unternehmen jetzt einfach zu schließen. Deshalb würde ich gerne den Verein übernehmen, den Zweck und Namen des Vereins in Ehren weiterführen, um weiterhin den Menschen zu helfen.“
Zu meinem Glück hat Sie mein Schreiben positiv aufgenommen – und zeigt sich sehr dankbar, sodass ich nun seit 2020 das Lebenswerk Ihres Mannes weiterführe.
Ich setze Michas Arbeit in seinem guten Geiste fort. Wir werden Miodrag „Micha“ Marjanovic auf ewig ein ehrendes Andenken bewahren. Ebenso, wie es zahlreiche Menschen tun, denen er im Laufe seiner über vierzigjährigen Arbeit geholfen hat.